Zu den frühesten Goldmünzen der Römischen Republik gehören die Aurei, die der Feldherr L. Cornelius Sulla zusammen mit dem Proquaestor L. Manlius Torquatus zu Beginn des ersten Jahrhunderts v. Chr. in großem Umfang ausgab. Die genaue Datierung dieser Münzen ist unsicher, doch könnten sie 82 v. Chr. in einer mit Sulla reisenden Heeresmünzstätte irgendwo in Italien geprägt worden sein, als dieser sich auf den Kampf um die politische Vorherrschaft gegen die sogenannten Popularen in Rom vorbereitete und auf die immense Gold- und Silberbeute aus seinen Feldzügen im Osten zurückgreifen konnte.
Der Aureus zeigt nach der Tradition republikanischer Silbermünzen auf der Vorderseite den Kopf der Göttin Roma und auf der Rückseite eine Quadriga. Doch wird der vierspännige Wagen nicht, wie in der Münzprägung der vorherigen Jahrhunderte üblich, von einem der römischen Götter gelenkt, sondern von Sulla selbst, der hier in der Toga eines römischen Bürgers und mit dem Lorbeerzweig des Siegers seinen späteren Triumph in Rom vorwegnimmt.
Als Besonderheit soll noch auf den Silberstempel mit dem kleinen Adler auf der Vorderseite verwiesen werden, der auf die renaissancezeitliche Münzsammlung der Familie d´Este, der Herzöge von Ferrara, verweist.
[Sonja Kitzberger]